Wir haben Hunger, Hunger, Hunger, haben Hunger, Hunger, Hunger … haben Durst (sorry, falls du jetzt einen Ohrwurm hast)! Nicht immer jedoch ist der Hunger echt, denn manchmal trickst uns unser Gehirn oder Darm einfach aus! Und wenn du gar keinen Hunger hast, wird Essen vermutlich auch nicht die Lösung sein. Die Gefahr dich zu überessen und im Alltag mehr Kalorien zu dir zu nehmen, als du eigentlich benötigst, ist dann groß.
Um das Gefühl in deinem Magen (bzw. in deinem Kopf) besser einschätzen zu können, stelle ich dir jetzt unsere verschiedenen Arten von Hunger vor.
1. Hunger aus Gewohnheit
Wenn wir aus Gewohnheit essen, spielt sich ein automatischer Prozess in unserem Körper ab. Das bedeutet, wir hinterfragen gar nicht „Habe ich jetzt Hunger?“, sondern greifen automatisch zum Essen. Unser Hirn steuert unsere Handlungen, denn wie du weißt, laufen 95 % unserer Körperprozesse völlig unbewusst ab.
Hier einige Beispiele für dich:
Jeden Morgen 7 Uhr frühstückst du.
Du schaust auf die Uhr, es ist 12 Uhr und du denkst: „Jetzt müsste ich etwas essen“.
Abends vor dem TV möchtest du nebenbei etwas snacken.
Nach den Kinotickets führt der zweite Weg zur Popcorn-Schlange.
Dieser Art von Hunger ist überhaupt nichts Schlimmes. Du solltest aber generell immer wieder deine aktuellen Gewohnheiten hinterfragen und dann bewusst beurteilen können, ob diese noch zu dir passen. Vielleicht tut es dir ja überhaupt nicht gut so früh zu frühstücken oder vielleicht kannst du anstatt vor dem Fernseher zu snacken auch ab und zu Yoga machen. Alles, was dir und deinem Körper gut tut, ist in dem Moment das Richtige für dich.
Uhhh, dieser ist verführerisch! Du denkst eigentlich gerade gar nicht übers Essen nach und auf einmal zieht da dieser vertraute Geruch von frisch gebackenen Brötchen vom Bäcker an dir vorbei.. Du stellst dir sofort vor, wie schön warm sie sich in deinen Händen anfühlen würden und wie knusprig sie schmecken. Und zack, ist dein eigentliches Vorhaben vergessen und du begrüßt die Verkäuferin mit deinem freundlichsten Lächeln.
Heutzutage gibt es an jeder Ecke solche Verlockungen, da es einfach überall Essen im Überfluss gibt.
Hier einige Beispiele für dich:
Du gehst im Supermarkt durch das Süßigkeitenregal.
Du stehst im Supermarkt an der Kasse.
Supermarkt, Supermarkt, Supermarkt…
Du scrollst durch Instagram und findest da leckere Rezepte.
Deine Arbeitskollegen bringen Kuchen mit.
Dein Partner gönnt sich die leckere Pizza.
Im Schwimmbad riecht es nach Pommes rot-weiß.
Du bist eigentlich schon satt, aber der Tisch ist noch prall gefüllt mit sämtlichen Köstlichkeiten.
Beispiele gibt es da genug, welche fallen dir ein?
Was alle gemeinsam haben, ist, dass sie uns über unsere Sinne verführen. Auch hier haben wir eigentlich gerade gar keinen Hunger, aber sehen, riechen, fühlen, hören Essen und sofort läuft uns das Essen, ähh Wasser im Mund zusammen.
Auch hier kannst du dich diesem natürlich gerne hingeben. Wir sind Menschen und sollen die Zeit absolut genießen. Sei dir allerdings bewusst, dass du dein Leben lang diesen Verlockungen ausgesetzt sein wirst. Frage dich immer, ob du ein schlechtes Gewissen haben wirst, wenn du dich dem Essen hingibst. Wenn du diese Frage ehrlich mit JA beantworten würdest, solltest du in diesem Fall besser lernen NEIN zu sagen.
Wenn du aber ganz bewusst das mit Liebe gebackene Stück Kuchen von deiner Freundin genießen möchtest, dann tu das mit Freude!
Dass Magenknurren bedeutet, du solltest unbedingt etwas essen, ist ein Mythos.
Unser Magen ist ein großer Muskel, der ständig in Bewegung ist. Je nach Lebensalter und Zustand der Füllung, kann er bis zu 1,6 Liter fassen und 30 cm lang werden. Ist dieser Raum nun leer, weil wir längere Zeit nichts gegessen haben, befindet sich nur noch Wasser und Luft darin. Unser Magen ist aber ein Workaholic und arbeitet 24/7, zieht sich zusammen und erschlafft wieder. Durch diese wellenförmige Bewegung gerät die Luft ins Schwingen und es entstehen Klänge: das Magenknurren.
Das Knurren signalisiert dir also einen leeren Magen – was aber nicht immer schlecht sein muss. Genau wie wir, freut er sich mal übers „Nichtstun“. Auch sein Kollege der Dünndarm kann sich nun besser auf Aufgaben konzentrieren, die sonst – im wahrsten Sinne des Wortes – liegen bleiben, zum Beispiel dem Reinigen der Darmwände.
Besonders, wenn wir viel gegessen haben, hat die Verdauung viel zu tun und das kann sich in Magengrummeln äußern. Wieder zu essen und den Körper damit zusätzlich zu belasten, ist in dem Fall also nicht die Lösung und kostet dich Energie an den falschen Stellen. Trinke lieber warmes Wasser oder sorge für Bewegung, um so deinen Verdauungstrakt zu unterstützen.
Dieser entsteht aus Gefühlen heraus, die du nicht fühlen möchtest oder dir unbekannt sind.
Uns bekannte Gefühle im Alltag sind diese:
- Stress
- Langeweile
- Traurigkeit
- Wut
- Frust
- …
Essen ist hier eine kurzfristige Ablenkung oder soll zur Belohnung dienen.
Essen hat dir in der Kindheit geholfen eine unangenehme Situation zu überwinden. Deshalb ist dieses frühangelegte Verhalten tief in dir verankert und schuld daran, dass du es jetzt als erwachsene Frau immer noch tust.
Gehe mit deinen Gefühlen in Kontakt und trau dich, sie zu fühlen. Nutz Essen nicht als Ablenkung, sondern gehe der Ursache auf den Grund!
Ab und an Heißhunger zu haben ist völlig menschlich. Wir alle kennen das Gefühl und nicht immer können wir es kontrollieren.
Doch wenn es ein Dauerzustand ist, dass dein Essverhalten dich kontrolliert und nicht andersherum, dann solltest du etwas ändern.
Ich habe einen kostenlosen Heißhunger Guide für dich zusammengestellt, der dir die verschiedenen Ursachen und Lösungen für viele verschiedene Alltagssituationen aufzeigt.
In „Mehr Trinken“, hast du ja unter anderem schon gelernt, dass unser Körper zu ca. 70 % aus Wasser besteht. 3 Wochen können wir ohne Nahrung und lediglich 3 Tage ohne Wasser überleben. Da liegt es natürlich nahe, dass wir häufiger Durst, anstatt Hunger haben.
Gerade, wenn wir unseren Körper noch nicht allzu gut kennen bzw. noch zu wenig trinken, können wir nicht so gut zwischen Hunger und Durst unterscheiden. Bist du dir unsicher, trinke erst ein großes Glas Wasser, bevor du zum Essen greifst.
Sollte du auch 20 Minuten danach noch ein laues Gefühl im Magen haben, dann hast du wahrscheinlich wirklich Hunger. Bereite dir genüsslich einen Snack oder eine Mahlzeit zu und genieße es ganz bewusst.
7. Zellhunger – Der „richtige“ Hunger!
Endlich haben wir es mit richtigem Hunger zu tun!
Du hast schon länger nichts gegessen?
Deine letzte Mahlzeit ist ziemlich mickrig ausgefallen?
Du kannst dich nicht mehr richtig konzentrieren?
Du bist schnell genervt bzw. gereizt?
Fühlst du dich schlapp?
Knurrt dein Magen und es fühlt sich so an, als hättest du nur noch ein riesiges Loch darin?
Das alles sind Symptome für richtigen Hunger.
Dieser stellt sich nicht ein, wenn wir mal 2 Stunden nichts gegessen haben. Es ist auch nicht nur Appetit, weil wir mit unseren Sinnen etwas wahrnehmen. Umso besser du auf deinen Körper hören kannst, desto mehr wirst du den Zellhunger von den anderen Arten unterscheiden können.
Ist der Hunger schon sehr groß? Dann achte darauf, dass du dich nicht überisst. Ich trinke immer ein Glas Wasser mit einem Schluck Apfelessig oder snacke Möhre und Paprika, während ich mir in Ruhe eine Mahlzeit zubereite. Durch ein wenig Obst und Gemüse wird deine Verdauung schon mal auf das Essen vorbereitet. Außerdem läufst du so nicht Gefahr dich zu überessen oder während dem Kochen unbewusst viele Kalorien aufzunehmen.
Wie gesagt, es ist kein Verbrechen des Öfteren zu essen, obwohl du gar keinen richtigen Hunger hast.
Auch ich liebe es, neue Lebensmittel zu probieren oder zusammen mit einer Freundin ein Stück Cheesecake zu vernaschen. So verlockend ist einfach das ganze leckere Food heutzutage, als dass ich darauf verzichten wollte.
Allerdings entscheide ich mich dafür bewusst und kann es so ganz ohne schlechtes Gewissen genießen.
Nur wenn du den Grund für dein Essen kennst, wirst du danach auch Sättigung spüren!
Ich bin stolz auf dich!
Deine Jenny